Anspruch trifft Alltag _Bin ich der Mensch, der ich immer sein wollte?

Ich wünschte, ich könnte dem Patienten das Medikament aufschreiben, das ihm vor drei Jahren gut geholfen hat, aber inzwischen gibt es Schwierigkeiten bei der Verordnung.
Ich wünschte, ich müsste die Kranken nicht so schnell entlassen, aber das Krankenhausmanagement drängt uns, die Belegungszeiten nochmal zu verkürzen.
Ich wünschte, ich wäre geduldiger mit meinen Eltern, freundlicher zu meinem Partner und liebevoller mit meinen Kindern, stattdessen bin ich oft genervt und lasse das meine Umgebung auch spüren.
Ich wünschte, ich würde mir täglich Zeit nehmen, um mich auf Gott auszurichten, stattdessen jage ich durch meinen stressigen Alltag und komme gar nicht zur Ruhe.
Auf der Tagung wollen wir den Fragen nachgehen, wie Anspruch und Alltag sich annähern können. Wir wollen uns ermutigen lassen, mit eigenen Grenzen und äußeren Umständen ausgewogen zu leben
Referenten

Dr. med. Esther Bachmann
ist Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie und wohnt mit ihrem Mann und vier Kindern in Marburg. Weiterbildungszeit und zuletzt Oberarztstelle im Uniklinikum Marburg, aktuell in Elternzeit. Sie gehört zum Christus-Treff und gestaltet dort Tagungen zum Thema geistliches Wachstum und Heilwerden mit.
Volker Roggenkamp
ist seit Sommer 2023 Generalsekretär der SMD. Nach dem Studium der Theologie war er lange Zeit Pfarrer der Ev. Matthäusgemeinde in Münster und in dieser Zeit regelmäßig mit Hörsaalvorträgen und evangelistischen oder apologetischen Themen bei SMD-Gruppen aktiv. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
PD Dr. med. Christoph Terborg
ist Facharzt für Neurologie und verheiratet mit Susanne. Bis 2020 war er Chefarzt einer Klinik für Neurologie und Frührehabilitation in Hamburg, seit 2021 ist er in eigener Praxis tätig. Er bringt sich bei SMD-Freizeiten und in der Kirchengemeinde ein und ist Prädikant der Nordkirche.Programm
Freitag 15. März 2024
18.15 | Abendessen |
19.30 | Tagungseröffnung |
20.15 | Vortrag: Anspruch und Wirklichkeit – Ein geistlicher Blick auf den scheinbar unüberwindlichen Graben Volker Roggenkamp |
21.45 | Kleingruppen, Begegnung im Foyer |
Samstag 16. März 2024
07.45 | Morgengebet (Raum der Stille) |
08.15 | Frühstück |
09.00 | Biblische Besinnung |
09.30 | Vortrag: Wunsch und Wirklichkeit im medizinischen Alltag Dr. med. Esther Bachmann |
10.30 | Kaffeepause |
11.00 | Vortrag: Arztsein zwischen Lebensentwurf und Nachfolge PD Dr. med. Christoph Terborg |
12.15 | Mittagessen, anschließend Freizeit |
14.30 | Kaffee und Kuchen (Speisesaal) |
16.00 | Seminare |
18.15 | Abendessen |
19.00 | Mitgliederversammlung der ACM |
20.15 | Feier-Abend (Lounges) |
Sonntag 17. März 2024
07.45 | Morgengebet (Raum der Stille) |
08.15 | Frühstück |
10.00 | Gottesdienst mit Abendmahl und Segnungsangebot Predigt: Volker Roggenkamp |
12.15 | Mittagessen und Tagungsende |
Für Kinder und Jugendliche gibt es ein eigenes Programm in den verschiedenen Altersgruppen.
Seminare
1. Was treibt mich an? – Arztsein zwischen Lebensentwurf und Nachfolge
Vertiefung des Hauptvortrags.
Referent: PD Dr. med. Christoph Terborg ist Facharzt für Neurologie und verheiratet mit Susanne. Bis 2020 war er Chefarzt einer Klinik für Neurologie und Frührehabilitation in Hamburg, seit 2021 ist er in eigener Praxis tätig. Er bringt sich bei SMD-Freizeiten und in der Kirchengemeinde ein und ist Prädikant der Nordkirche.

2. Weltliches Recht und göttliches Recht – vom Leben in zwei Ordnungen
Recht und Gerechtigkeit begegnen uns als Christen und Staatsbürger in unterschiedlicher Weise. Entspricht das, was nach deutschem Recht Recht ist, auch Gottes Gerechtigkeit? Können beide Ordnungen für uns gelten?
Nach einem Impulsreferat wollen wir darüber ins Gespräch kommen, welche Bedeutung das göttliche Recht für den weltlichen Menschen hat.
Referentin: Susanne Terborg ist Vorsitzende Richterin am Landgericht. Sie wohnt mit ihrem Mann in Hamburg und ist ehrenamtliche Vorsitzende der SMD.

3. Ungewöhnliches wagen – Erfahrungsbericht aus meiner Hausarztpraxis mit eigener Kapelle
2017 bekam ich die Chance - nach 16 Jahren in einer Gemeinschaftspraxis - meine eigene Praxis zu gründen. Ich hatte es auf dem Herzen, dort einen Gebetsraum einzurichten, fühlte mich dabei aber gleichzeitig ein wenig wie Noah. Ich wusste, wie Allgemeinmedizin ging, aber nicht wie Allgemeinmedizin mit eigener Kapelle ging. Beinahe hätte ich einen Rückzieher gemacht...
In diesem Seminar berichte ich zusammen mit Susanne Jaquet-Rooy , die in meiner Kapelle Lebensberatung anbietet, wie alles angefangen hat und was wir gemeinsam mit Gott in meiner Praxis erleben.
Referenten: Dr. med. Gudrun Kuliga ist Fachärztin für Allgemeinmedizin seit 2001, niedergelassen in Wesel, Jahrgang 1969 verheiratet.
Mitarbeit in den SMD-Hochschulgruppen Düsseldorf und Kiel 1988-1994
Susanne Jaquet-Rooy unterstützt Gudrun Kuliga in der Raphael-Praxis. Sie ist Niederländerin und hat eine deutsche Mutter.
Sie bietet Lebensberatung an. Grundlage dafür ist eine Ausbildung zum Coach in den Niederlanden, (Abschluss mit Post-HBO-Zertifikat) und eine Seelsorgeausbildung.
Sie ist verheiratet und Mutter von 2 erwachsenen Söhnen.

4. Moral Injury – Moralische Verletzung – Ein Thema im Gesundheitswesen?
Mit schweren Schicksalen, dramatischen Krankheitsverläufen, Unfallgeschehen konfrontiert zu werden und an ethisch besonders herausfordernden Behandlungsentscheidungen beteiligt zu sein, ist alltäglicher Bestandteil der beruflichen Hilfebeziehung in der Medizin.
Hierbei können Widersprüche und Konflikte zwischen den eigenen Moral- und Wertvorstellungen und den strukturellen Erwartungen an das eigene Handeln entstehen.
Moralischer Stress, moralische Verletzung als Folge haben ein Schädigungsmuster mit großer psychiatrischer und sozialer Tragweite. Als Handelnder in Konflikt mit den eigenen Moralvorstellungen zu geraten, führt zu Schuld- und Schamgefühlen. Opfer und Täter gleichzeitig zu sein in einem kommerzialisierten, privatisierten Gesundheitswesen kann zu Depressionen, Substanzmissbrauch, Arbeitsunfähigkeit führen.
Ein Einblick und Gelegenheit zum Austausch.
Referent: Dr. med. Ingmar Hornke ist Arzt für Anästhesiologie, Palliativmediziner, Gesellschafter-Geschäftsführer der Palliativteam Frankfurt gGmbH, Gesellschafter von Würdezentrum Frankfurt und Letzte Hilfe Deutschland. Intensive Befassung mit ethischen Fragestellungen im Gesundheitswesen national und international. Mitarbeit in Initiativen zur Wiedererstarkung einer Gemeinwohlorientierung im Gesundheitswesen.

5. Ökonomisierung in ärztlichen Entscheidungen
Eine ganze Generation von Medizinern ist geprägt von steigenden wirtschaftlichen Anforderungen. DRG, EBM, GOÄ und PEPP gelten als Sinnbilder für Ökonomisierung und Bürokratisierung in der Medizin. Schon Studierende werden mit der Mangelwirtschaft konfrontiert.
Wie gelingt es, radikalen Profit mit christlicher Nächstenliebe und Hilfe an den Kranken zu vereinbaren?
Warum Wirtschaftlichkeit und der Glaube an Gott sich ergänzen und damit ein besseres Gesundheitssystem ermöglichen – eine Zukunftsvision.
Referent: Jeremia Berschauer ist Betriebswirt, systemischer Coach und Organisationsentwickler. Stv. Kaufmännischer Direktor für zwei Krankenhäuser und mehrere MVZs. Verheiratet mit einer Ärztin. Möchte Menschen ermöglichen ihr volles Potenzial zu entfalten, damit ein kleines Stück Himmel auf der Erde Wirklichkeit wird. Ist überzeugt, dass christliche Werte und Wirtschaftlichkeit zusammenpassen.

6. Ethische Konfliktsituationen im klinischen und beruflichen Alltag
Interaktives Seminar unter Beteiligung von Mitgliedern der AG Ethik der ACM.
Anhand konkreter Fallbeispiele wollen wir gemeinsam mögliche Lösungsansätze für ethische Konfliktsituationen aus dem klinischen bzw. beruflichen Alltag erarbeiten.
Referent: Dr. med. Markus Frenz und die AG Ethik der ACM

Organisatorisches
_Tagungsort
Christliches Gästezentrum Westerwald
Heimstraße 49, 56479 Rehe
Fon 0 26 64. 5 05-0
www.cgw-rehe.de
Bei Anreise mit der Bahn wird ein Abholservice von Herborn bis 18.30 Uhr angeboten.
_Tagungskosten
(für Unterkunft, VP, Kaffeegedeck Samstag, Bettwäsche/Handtücher, Tagungsbeitrag)
Die angegebenen Preise für ACM-Mitglieder gelten auch für deren erwachsene Angehörige.
Erwachsene (Verdiener und Angehörige) | 240 Euro |
ACM-Mitglieder* | 220 Euro |
Arbeitssuchende, Studierende und Angehörige im Alter von 16-18 Jahren | 100 Euro |
ACM-Mitglieder* | 90 Euro |
Unterbringung im Haus Rehbachtal (kurzer Fußweg zum Haupthaus, Mehrbettzimmer mit Waschbecken; Etagen DU/WC) | 15 Euro Ermäßigung (Kinder/Jugendliche ausgenommen) |
Kinder von 12-15 Jahren | 45 Euro |
Kinder von 7-11 Jahren | 30 Euro |
Kinderbett inkl. Bettwäsche + Handtücher | 6,50 Euro |
EZ-Zuschlag (soweit vorhanden) | 40 Euro |
Lebensmittelunverträglichkeiten (Intoleranzen) | 13 Euro |
Tagesgäste (ohne Mahlzeiten)
Freitag bis Sonntag | 60 Euro |
ermäßigt (Studierende, Arbeitssuchende) | 25 Euro |
Einzeltag Freitag oder Samstag | 35 Euro |
ermäßigt (Studierende, Arbeitssuchende) | 15 Euro |
Preis pro Mahlzeit (Mittagessen, Abendessen) | 12,50 Euro |
Preis für Kaffeegedeck Samstagnachmittag | 6 Euro |
Sollten die Tagungskosten ein Hindernis zur Teilnahme darstellen, bitten wir um eine kurze Mitteilung.
Eine Anmeldebestätigung mit Angaben zu den Kosten erhalten Sie durch das ACM-Sekretariat. Bei Abmeldung nach dem 15. Februar 2024 wird eine Gebühr von 50 € (Verdiener) bzw. 25 € (Stud., Arbeitssuchende) pro Person einbehalten.
* Informationen zur ACM-Mitgliedschaft sowie ACM-Statuten unter www.acm-deutschland.de > Mitgliedschaft
_Zertifizierung
Es wird eine Zertifizierung als Fortbildungsveranstaltung beantragt.
_Anmeldung und Kontakt
gleich weiter unten oder:
ACM-Sekretariat
Aubachstr. 5, 35647 Waldsolms
Fon 0 60 85. 98 76 56
sekretariat(at)acm-deutschland.de
www.acm-deutschland.de
_Veranstalter
Akademiker-SMD Postfach 20 05 54, 35017 Marburg
Fon 0 64 21. 91 05 16 Fax 0 64 21. 91 05 28
akademiker(at)smd.org
www.smd.org